Horst Wippel (Andreas Kiendl) und Toni Cantussi (Michael Ostrowski) sind ganz normale Grazer Mittzwanziger. Vielleicht etwas abseits vom Mainstream – aber auch nicht weiter auffällig. Horst lebt seit dem Tod seiner Eltern bei seiner Oma. Mit der traurigen Tatsache, dass die seit Jahren tot ist, muss er ganz alleine fertig werden – vor allem, damit er weiterhin ihre Pension kassieren kann, andere Einnahmequellen hat er nicht wirklich.
Damit der Horstl nicht so alleine ist, hat sich sein bester Freund Toni bei ihm einquartiert. Toni ist lustig und charmant, aber durch und durch unmoralisch – dass er Horstls Freundin pudert, während der im Haus ihrer Eltern herumrepariert, betrachtet Toni eher als Gefälligkeit denn als Betrug.
Doch dann klopft das wahre Leben beinhart an die Tür: Der Stadtrat persönlich will der betagten Oma zum Geburtstag gratulieren. Heute noch. Jetzt ist guter Rat teuer – aber nicht für Toni: Wenns keine Oma gibt, dann muss man sich halt eine beschaffen! Im nahen Krankenhaus gibts doch alte Damen genug – und damit das alles auch reibungslos abläuft, verabreicht man ihr halt eine gröbere Dosis Schlafmittel, Toni hat da eh beste Kontakte.
Nun, reibungslos ist sicher das falsche Wort, aber nach vielen Wirrungen findet sich wirklich eine selig schnarchende 80erin in Horstls Wohnzimmer. Nur – die Dame ist nicht irgendwer, sondern ausgerechnet die berühmte Volksschauspielerin Elfriede Ott! Das Verschwinden der Promi-Patientin schlägt hohe Wellen – Horstl und Toni geraten immer tiefer ins Schlamassel. Und nehmen den halben Bekanntenkreis gleich mit: die aufreizende Krankenschwester Veronika (großartig: Angelika Niedetzky), deren Freund, Gebrauchtwarenhändler Gerry (Gerhard Liebmann), den wichtigtuerischen Polizisten Karl (Simon Hatzl) und auch die neugierige Nachbarin (Irene S.) Darüberhinaus kocht Elfriede Otts unterdrückter Neffe und Assistent Reinhard Meinhard-Ott (Thomas Mraz) sein ganz eigenes Süppchen …
Grandios überzeichnete Charaktere, die so jenseitig sind, dass sie schon wieder ganz real wirken, eine clever irrwitzige Story und viele sensationelle Pointen – Hauptdarsteller & Autor Michael Ostrowski (Contact High), Regisseur Andreas Prochaska (In 3 Tagen bist du tot) und ihr Team haben da was ganz Besonderes zusammengebracht. Natürlich nicht zuletzt durch die hinreißende Performance von Elfriede Ott, die sich in ihrem ersten Kinoauftritt überhaupt genüsslichst über ihr eigenes Image hermacht und ihren Ruf als eine der genialsten österreichischen Komödiantinnen aller Zeiten souverän zementiert.
Filminfo & Credits |
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Titel | Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott |
Originaltitel | Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott |
Genre | Komödie |
Land, Jahr | Österreich, 2010 |
Länge | 112 Minuten |
Regie | Andreas Prochaska |
Drehbuch | Uwe Lubrich, Michael Ostrowski, Andreas Prochaska, Alfred Schwarzenberger |
Kamera | Heinz Wehsling |
Schnitt | Karin Hartusch, Daniel Prochaska |
Musik | Kollegium Kalksburg |
Produktion | Danny Krausz, Kurt Stocker |
Darsteller | Elfriede Ott, Michael Ostrowski, Angelika Niedetzky, Simon Hatzl |
Verleih | Lunafilm |